Neubau IGS Wilhelm Bracke

Braunschweig

Städtebau / Leitidee des Gebäudes

An der nördlichen Nahtstelle zwischen Weststadt und weitläufigem Landschaftspark soll die neue Wilhelm Bracke Schule für ca. 1.400 Schüler entstehen. Die Verfasser wollen mit dem vorliegenden Entwurfskonzept den pädagogischen und schulorganisatorischen Besonderheiten einer integrierten Gesamtschule ausreichend Raum geben und differenzierten baulichen Ausdruck verleihen. Ziel ist es, einen städtischen Schulkosmos mit differenzierten Raumfolgen aus Straßen, Plätzen und Höfen entstehen zu lassen. Dabei wird die Schule als ganzheitlicher Lernort verstanden, der sich nach Süden zur Weststadt mit einem öffentlichen Eingangsplatz und nach Norden zum Landschaftspark mit schulinternen Höfen und Freiflächen orientiert. Die Ausnutzung des Höhenversatzes im Gelände ermöglicht neben der Haupterschließung vom Rheinring auch einen zweiten,  untergeordneten Zugang für die Schüler. Über diesen öffentlichen Stadt- und Eingangsplatz, der die Adressbildung zum Rheinring darstellt, öffnet sich die Schule zur Weststadt. Neben der Haupteingangsgeste bietet dieser Stadtraum Platz für Veranstaltungen wie Stadtfeste und Freizeittreffen. Hier ist auch die Stadtteilbibliothek als eigenständiger Baukörper angeordnet.

Gebäudekonzept

Die gesamte Gebäudestruktur bettet sich in die vorgefundene Topografie ein. Sie  ist zum einen als städtebaulich Großform erkennbar, zum anderen sind die einzelnen Nutzungseinheiten, insbesondere die Jahrgangshäuser als Einzelbaukörper ablesbar. Stadträumlich integriert der Neubau die vorhandene Sporthalle mit seinem Südflügel in die Gesamtfigur des neuen Schulgebäudes. Die innere Organisation des längsorientierten Schulgebäudes Gebäudes folgt dem Grundschema einer kleinen Stadt. Die Eingangs- und Pausenhalle ist der zentrale Hauptplatz, die organisatorische Mitte, ist Orientierungs-, Aufenthalts, und Veranstaltungsraum mit einer offenen Sitz- und Verbindungstreppe, welche die  Stadtplatzebene am Rheinring  und die internen Schulhof- und Sportplatzflächen großzügig miteinander verknüpft. Hier sind die zentralen Funktionen angeordnet, wie Mensa, Aula, Selbstlernzentrum und die Verwaltung mit dem Lehrerbereich. Von hier aus entwickeln sich im Norden und Süden des Hallenbereiches zwei Schulstraßen. Die nördliche Straße sammelt die Jahrgangshäuser und den Freizeitbereich, während im Süden die Fachklassenbereiche Musik, Kunst, Werken, Hauswirtschaft und Naturwissenschaften  angeordnet sind. Die Jahrgangshäuser bilden untereinander individuelle Hofeinheiten aus, die sich zu den umgebenden Freizeitflächen im Außenbereich orientieren.

Die Inhalte der Schulhöfe:

Alle Flächen werden barrierefrei hergestellt.  Die ausgewiesenen Kleinspielfelder und die Skaterzone werden in grünem Asphalt hergestellt. Die vorgelagerte Allee aus kleinkronigen Blütenbäumen (z.B. Zierapfel) erhält eine kunststoffgebundene wasserdurchlässige Decke (Terra). Die Pausenhöfe werden mit taktilen Bändern aus Natursteinkleinpflaster und einem attraktiven wasserdurchlässigen Betonpflaster hergestellt. Die taktilen Raster zonieren den Pausenhof in ebene, kleinteilige Räume – einem Mikrokosmos, der den Höfen eine Struktur der Ruhe gibt und gleichzeitig eine gestalterische Einheit darstellt. Im Bereich der Fahrradstellplätze, der erforderlichen Feuerwehrbuchten und der Kurzparkplätze kommt Ökopflaster mit Rasenfuge zum Einsatz. Ein Forum mit „Chill“ -Holzdecks und eine in Glas überdachte Pergola bilden die Achsendpunkte der Ruheachse, die den Sportbereich vom klassischen Pausenhof gliedert.

Auslober: Nibelungen-Wohnbau-GmbH Braunschweig
gemeinsam mit Wagner Landschaftsarchitekten
Teilnahme: Oktober 2011